Herbstkonzert 2023

„Roaring Berlin“ – Herbstkonzert
des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters

 

Es ist nur eine kleine Veränderung, die wir für unsere kommenden Konzerte angedacht haben, aber eine Veränderung, die sich zu bewähren scheint: Der Erfolg des Herbstkonzertes gibt uns recht, die Programmplanung der Konzerte auf ein durchgehendes Thema auszurichten, und die Auswahl der Musikstücke thematisch zu denken und zu gestalten. Dieser Absicht zufolge wollten wir unserem Publikum beim Herbstkonzert des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters am 5. 11. 2023 die Hits aus dem Berlin der 20er und 30er Jahre in eigenen Arrangements bieten und hatten schon bei der Probenarbeit viel Spaß mit „Veronika im Lenz“… (M: Walter Jurmann (1903–1971) / T: Fritz Rotter (1900–1984) nach einem Gedicht von Otto Licht) und der Frage „Ob auch Liebe Sünde sein kann“. Diese Frage stellte Zarah Leander 1938 in dem deutschen Spielfilm „Der Blaufuchs“. Im Herbstkonzert des NFMO sang Katharina Gebauer „Kann denn Liebe Sünde sein“ (M: Lothar Brühne (1900–1958) / T: Gustav Hermann Bruno Balz (1902–1988)). Wie sich während des Konzerts gezeigt hat, war Katharina Gebauer an diesem Tag auch von „Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und sang gefühlsvoll das gleichnamige Lied, das Friedrich Hollaender (1896–1976) 1930 für den Film „Der blaue Engel“ komponierte. Von Friedrich Hollaender stammt auch der Text. Im Film wurde das Lied von Marlene Dietrich in ihrer Filmrolle der „Lola Lola“ gesungen und durch ihre Interpretation weltberühmt. Katharina Gebauer sang das erste Mal mit dem Neuen Favoritner Mandolinenorchester und gewann im Sturm die Herzen des Publikums und der Orchestermitglieder.

Die deutsch-schweizerische Doppelbürgerin Katharina Jing An Gebauer studierte Sologesang sowie Komposition an der Konservatorium Wien Privatuniversität und später auch Gesangspädagogik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie nahm zudem aktiv an Meisterkursen teil. Bereits als Kind erhielt sie Violin- und Violaunterricht bei ihrem Vater Michael Gebauer, ebenso Ballettunterricht, Klavierunterricht und auch Unterricht in Musiktheorie.  Zurzeit plant sie beim „Imaginären Opernensemble“ die Amelia in „Un Ballo in Maschera“, die Mimì in „La Bohème“, Suor Angelica und Giorgetta, Donna Elvira, Mutter und Sandmännchen in „Hänsel und Gretel“ und die Titelpartie in Strauss’ „Salome“ zu übernehmen.

Ja, man könnte durchaus wohlwollend (auch nach dem erfolgreichen Konzert) feststellen „Das gibt’s nur einmal“. Dieser Hit aus dem deutschen Spielfilm „Der Kongreß tanzt“ von Werner Richard Heymann (1896–1961), (T: Max Colpet (1905–1998) / Robert Gilbert eigentlich Robert David Winterfeld (1899–1978)) wurde eigens für das Herbstkonzert des NFMO von unserem Orchesterleiter Nikita Dubov und unserem Konzertmeister Gernot Rudolph arrangiert. Auch das Lied von Hans Albers (1891 – 1960) „Hoppla, jetzt komm’ ich“ wurde von unserem musikalischen Duo arrangiert, schwungvoll dirigiert und mit dem Orchester musiziert. In dieser Reihe von Hits aus den 20ern und 30ern durfte auch „Mein kleiner grüner Kaktus“ (M: Rolf Marbot (1906–1974) / M + T: Bert Reisfeld (1906–1991)), arrangiert von Gernot Rudolph, nicht fehlen, auch wenn der Kaktus  sticht, sticht, sticht… Und schon vor der Pause intoniert Katharina Gebauer „Auch du wirst mich einmal betrügen“ aus der Operette von Robert Stolz (1880–1975), (T: Paul Knepler (1879–1967) / Ignaz Michael Welleminsky (1882–1942) / Robert Gilbert (1899–1978)) „Zwei Herzen im Dreivierteltakt“.

Das zahlreich erschienene Publikum zeigte sich auch von dem Potpourie „Operettenmelodien“ (Da geh ich ins Maxim (Die lustige Witwe) / Oh mein Papa (Der schwarze Hecht, Feuerwerk) / Deine Liebe, meine Liebe (Das Land des Lächelns)) von Franz Franz Lehár (1870–1948) / Paul Burkhard (1911–1977)) begeistert. Und selbst dann, als Katharina Gebauer am Ende des Konzerts mit der Zugabe „Raus mit den Männern“ von Friedrich Holländer (1896–1976) die Männer von ihren angestammten Plätzen in der Gesellschaft verwies, war ihr und dem Orchester der Applaus sicher. Den entsprechenden Applaus erhielt an diesem Konzerttag auch der Moderator Viktor Kautsch. Das Neue Favoritner Mandolinenorchester bedankt sich bei Viktor Kautsch für seine souveräne und gescheite Moderation und bei seinem Dirigenten Nikita Dubov, der das Orchester zu einem wunderbaren Klangkörper formt – keine Wunder bei diesem schwungvollen, tänzerischen Dirigat und den konsequenten aber immer respektvollen Probenarbeiten. Wir freuen uns schon auf das nächste „große“ Konzert am 5. Mai 2024 in dem wir für Sie, geschätztes Publikum, die Hits aus einem ganzen Jahrhundert spielen.

 

Harald Eichelberger

Hier  geht es zu den Bildern

Hier zum Programm

Und hier ein kleiner Konzertmitschnitt mit der Sängerin