Herbstkonzert 2018

HerbstNotenklänge

Schwungvoll begannen die „Neuen Favoritner“ am 25. November dieses Jahres ihre „Herbstklänge nach Noten“ im ausverkauften Festsaal der Simm-City, wohin sie übersiedelt sind, nachdem der Saal im Haus der Begegnung in Favoriten für den Publikumsansturm schon vor Jahren zu klein geworden war. Das Orchester und sein Publikum sind wie eine verschworene Gemeinschaft, die immer größer und enger wird, je mehr der Klangkörper in seiner Präsenz und in seinem Ausdruck an Niveau gewinnt.

Das Programm begann mit einem Schwerpunkt aus dem „klassischen“ Repertoire des Orchesters mit Bearbeitungen und Interpretationen aus der Oper „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber (1786-1826), dem „Intermezzo sinfonico“ aus „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni (1863-1945) und den Darbietungen der beiden Sängerinnen, der Sopranistin Victoria Car und der Mezzosopranistin Daniela Treffner. Einfühlsam und mit großem Ausdruck sang Victoria Car „An die Musik“ (Opus 88, Nr. 4) von Franz Schubert (1797-1828) begleitet von den zurückhaltenden Klängen der Mandolinen und Gitarren, und Daniela Treffner brillierte mit der „Seguidilla der Carmen“ aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet (1838-1875). Victoria Car konnten wir vor der Pause noch mit dem Lied „Ein Schwipserl möcht’ ich haben“ aus der Operette „Rund um die Liebe“ von Oscar Straus (1870-1957) hören. Mit dem technisch und rhythmisch anspruchsvollen Orchesterstück „Hohe Schule“ von Rudolf Jarischko wurde das Publikum in die Pause entlassen.

Nach der Pause brachte Heinz Koihser mit dem Neuen Favoritner Mandolinenorchester nicht nur „Herbstklänge“, sondern auch die „Wolgaklänge“ von Theodor Ritter (1883-1950) zu Gehör, und Daniela Treffer stellte – an Zarah Leander erinnernd – die Frage „Kann denn Liebe Sünde sein?“ von Lothar Brühne (1900-1958) aus dem Film „Der Blaufuchs“, bevor das Konzert für ein besonderes Jubiläum und die damit verbundene Ehrung unterbrochen wurde.

 

Abb. 1 – Der Obmann des NFMO G. Pilhatsch gratuliert Heinz Koihser zu seinem 40jährigen Jubiläum als Dirigent des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters

Der Dirigent und musikalische Leiter des Neuen Favoritner Mandolinenorchesters, Heinz Koihser, wurde während des Herbstkonzertes für seine 40jährige Dirigententätigkeit mit eben diesem Orchester gebührend geehrt. Heinz Koihser gehört dem Orchester nun bereits seit 44 Jahren an. Er begann seine Karriere beim Neuen Favoritner Mandolinenorchester 1974 als Spieler in der ersten Mandoline und übernahm in der Folge dann die Position des Konzertmeisters. Über die Liebe zum Wienerlied führte sein Weg schließlich zum Dirigentenpult des Klangkörpers.

Als musikalischer Leiter des Orchesters trug Heinz Koihser maßgeblich zur Entwicklung desselben bei. Das Repertoire des NFMO beinhaltet nun zahlreiche Neubearbeitungen und originelle Arrangements seines Dirigenten. An diesen Arrangements konnte nicht nur das musikalische Niveau des Orchesters wachsen, sondern auch das Interesse eines treuen Publikums, das in den Jahren der Dirigententätigkeit Heinz Koihsers immer zahlreicher erschien.

Die Orchestermitglieder schätzen die Arbeit mit ihrem Dirigenten und danken herzlich für die professionelle Arbeit sowohl bei den Proben wie auch bei den Konzerten. Im Namen des Orchesters und des Vereines gratulierte Vereinsobmann Gerhard Pilhatsch. Für den Verein der Amateurmusiker Österreichs überreichte die Obfrau Gabriele Breuer die Ehrenurkunde und würdigte den Jubilar. Wir wünschen Heinz Koihser und uns noch viele gemeinsame Jahres des gemeinsamen Musizierens.

Auf die Frage, was ihm die Dirigententätigkeit mit „seinem“ Orchester nach 40jähriger Tätigkeit noch immer bedeutet, antwortet Heinz Koihser:

Ich war mir, als ich durch den Vereinsvorstand des Favoritner Orchesters gebeten wurde das Dirigat des Orchesters zu übernehmen, dessen voll bewusst, welche Verantwortung und welcher Zeitaufwand damit auf mich zukommen würden. Habe dann aber nach gründlichen Überlegungen gerne zugestimmt.

Diese, meine Entscheidung in der nun schon seit 40 Jahren andauernden Tätigkeit, hat sich für mich als richtig erwiesen. Es entwickelte sich dadurch auch mein musikalisches Verständnis noch weiter. Das stete Bemühen jeder einzelnen und jedes einzelnen aller Orchestermitglieder, mit ihrer bzw. seiner bestmöglichen Leistung zum erfolgreichen Musizieren einen Beitrag zu leisten, ist bei jedem Konzert erkennbar. Dieses Engagement erfreut mich immer wieder und bestätigt meinen damaligen Entschluss.

Unsere Spieler bilden wirklich eine Gemeinschaft, begegnen einander in Freundschaft und sind auch stets bereit, mich zu unterstützen. All das bedeutet mir sehr viel und bereichert mein Leben in einem hohen Ausmaß.

Und was, lieber Heinz, möchtest du mit deinem Orchester noch gerne erreichen?

Ich wünsche mir, dass es uns gelingen möge, dass wir die hörbaren Erfolge des in den letzten Jahren erreichten höheren Standards des Orchesters behalten und vielleicht auch noch etwas verbessern können.

 

Nun waren die Blumen an den Dirigenten überreicht, und das Konzert, durch das diesmal Robert Kolar in seiner bekannt charmanten Art führte, konnte fortgesetzt werden, um programmatisch mit zwei Gesangs- und Orchesterdarbietungen einen Höhepunkt zu erreichen: Victoria Car lud … „sich heut’ Abend die Liebe ein“, von Nico Dostal (1895-1981) aus dem Film „Lied der Wüste“, und Daniela Treffner schwärmte mit ihrem dunkeln Timbre in der Stimme „O mein Papa“ von Paul Burkhard (1911-1977).

 

Abb. 2 – Robert Kolar, Daniela Treffner und Victoria Car

Beide Künstlerinnen fanden in Rossinis „Katzenduett“ nach anfänglichen „Kratzbürstigkeiten“ in der Zugabe zum Konzert harmonisch zusammen, und das Publikum dankte den Sängerinnen und dem Orchester mit frenetischem Applaus und mit durchaus differenzierter und erfreulicher Rückmeldung, wie zum Beispiel:

… ein musikalisch sehr abwechslungsreiches Programm mit schwungvollen und auch sentimentalen Melodien, exakt einstudiert und dynamisch gut überlegt, und – was das Wichtigste ist – mit viel Energie und großer Freude dargeboten! Die Zuhörerinnen und Zuhörer in meinem Umkreis haben innerlich mitgeschwungen und gesungen. Ihr kommt gut „rüber“ und macht den Menschen viel Freude.“ (H. R. – Konzertbesucherin)

Das wiederum freut uns!

Harald Eichelberger

Programm Herbstkonzert 2018
Link zu Bildern

Nach dem Konzert ist vor dem Konzert: Wir freuen uns schon auf das Frühlingskonzert 2019, am 18. April 2019.